Harte Striche – weicher Kern Die Allegorie unseres Daseins in Öl
Die Bilder von Silvia Pecha provozieren ihre Betrachter. Sie zwingen zu einer genaueren Betrachtung, nachzudenken und schließlich Stellung zu nehmen. „Wahrscheinlich male ich keine Bilder, die man sich ins Wohnzimmer hängt“, so die Meidlinger Künstlerin. Ihre Bilder sind keine Stillleben, die man einfach nur schön oder weniger schön finden kann. In den Kunstwerken von Silvia Pecha versinkt man in eine andere, eine auf den ersten Blick furchterregende Welt; bis man bemerkt: Man befindet sich in einer Allegorie unseres Daseins. Im Gespräch zeigt sich die Künstlerin zurückhaltend. Bemerkenswert für jemanden, der auf der Leinwand dermaßen zu polarisieren und zu provozieren versteht. „Ich bin eine Malerin, keine Rednerin“, so Silvia Pecha. Mit Vorbildern wie Salvador Dalí, Max Ernst und René Magritte hat sie sich große Ziele gesetzt: Der Wirklichkeit die Maske vom Gesicht zu reißen und auf einem Stück Leinwand einzufangen. Anfangs malte Silvia Pecha dermaßen von ihren Vorbildern inspiriert, dass es vorkam, dass die Betrachter der Pecha-Werke glaubten, etwa einen unbekannten Dalí oder Magritte vor sich zu haben. Inzwischen fand die Künstlerin ihren eigenen, unverwechselbaren Stil. Einzigartig dabei sind die winzigen, genau ausgearbeiteten Gesichter und Körper, die sich in beinahe allen Werken finden. Sie stellen einen extremen Kontrast zu den riesigen Bildern dar. An den Rand gedrängt erinnern die detaillierten Figuren an die verlorenen Seelen in der Hölle. „Malen ist für mich ein Ausgleich, ein Abbau innerer Spannungen“, verrät die Künstlerin ihr Geheimnis, verschüttete Gefühle sichtbar zu machen.